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Grüne Logistiklösungen im Krankenhaus

Nachhaltige Mobilitäts- und Logistiklösungen im Krankenhaus

SEBASTIAN WIBBELING, ANDREA RAIDA und MALIN GERHARDT

Die veränderten politischen Rahmenbedingungen sowie die Entwicklungen der heutigen Zeit verlangen stetige Anpassungen im Gesundheitswesen und verursachen einen steigenden Kostendruck. Denn nicht nur Unternehmen, sondern auch die Teilnehmer des Gesundheitswesens, müssen wirtschaftliche Erfolge erzie­len. Diese Situation wird zusätzlich durch die herrschenden umweltbedingten Herausforderungen ver­schärft. Hohe technische Anforderungen sowie ein hoher Ressourcenverbrauch macht es in Zukunft nur um­weltbewusst wirtschaftenden Krankenhäusern möglich, dem medizinischen Versorgungsauftrag sowie einer anforderungsgerechten Patientensicherheit zu vertretbaren Kosten gerecht zu werden. Für ein nachhaltig und effizient ausgerichtetes Krankenhaus wird neben einer Verbesserung der medizinischen Versorgung und einergesteigerten Mitarbeiterzufriedenheit besonders Wert auf eine Optimierung sowie grüne Ausrichtung der Prozesse innerhalb und außerhalb des Krankenhauses gelegt. Im Fokus liegen dabei aus Sicht der Logis­tik kontinuierlichweiterentwickelte umweltfreundliche Prozesse mit gesteigerter Prozessqualität. Das Hauptaugenmerk liegt im Folgenden auf den internen Güter- und Personentransporten sowie einer grünen Verkehrslogistik für die Güter- und Personenmobilität im und um das Krankenhaus.

Krankenhauslogistik

Die Krankenhauslogistik wird als branchenspezifischer Teilbereich der Logistik zugeordnet und konzentriert sich auf die logistischen Prozesse und Transportströme im Krankenhaus. Im Fokus der Krankenhauslogistik stehen die aktive Planung und Organisation sowie die Ausführung, Kontrolle und Anpassung der Personen, Waren, Informations- und Geldflüsse eines Krankenhauses. Die medizinisch-pflegerischen Kernbereiche eines Krankenhauses wie die Stationen, Funktionsabteilungen, der OP-Bereich sowie die Zentrale Interdisziplinäre Notaufnahme (ZINA) bilden zusammen mit den zuliefernden Service-Bereichen wie beispielsweise der Küche, dem Lager oder der Apotheke die logistische Infrastruktur eines Krankenhauses. Maßgebliches Ziel der Krankenhauslogistik ist die optimale Ver- und Entsorgung sämtlicher medizinisch-pflegerischer Bedarfs- und Leistungsstellen unter Beachtung von rechtlichen, medizinischen, hygienischen, qualitativen, zeitlichen und wirtschaftlichen Einflussfaktoren. Folgerichtig gelten die grundlegenden Ziele der Logistik (6-R-Regel) auch für die Krankenhauslogistik – das richtige Gut bzw. die richtige Dienstleistung, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, in der richtigen Menge und Qualität zum richtigen Preis. So kann die langfristige Anpassungs- und Überlebensfähigkeit eines Krankenhauses sichergestellt werden.

Die wesentlichen Kernbereiche der Kranken­hauslogistik können nach Waren, Personen- und Informationsströmen gegliedert beschrieben werden (s. Abb. 1).

Abb. 1 Handlungsfelder Nachhaltigkeit in der Krankenhauslogistik

Mobilität und Logistik als Teilbereiche der Krankenhauslogistik

Zur externen Gütermobilität zählen insbesondere die Belieferung der Servicebereiche des Krankenhauses sowie die Entsorgung der Abfälle durch dienstleistende Unternehmen. Insbesondere im zuliefernden Bereich haben Krankenhäuser oftmals nur geringe Einflussmöglichkeiten. Daher rücken hier auch speziell Transporte auf dem Krankenhausgelände (z.B. bei einer Campusstruktur) in den Vordergrund.

In den Bereich der Personenmobilität fallen alle Bewegungen der Patienten, Mitarbeitenden, Besuchern sowie Studierenden unabhängig vom gewählten Transportmittel (PKW, ÖPNV etc.).

Die krankenhausinterne Verbringung von Personen und Gütern erfolgt je nach Größe und Art eines Krankenhauses in unterschiedlichen Konzepten. Hierbei sind die Art und Dimension der Transportmittel (z.B. Aufzüge, Schlepper, fahrerlose Transportfahrzeuge, Rohrpostanlage etc.), dieTransporthilfsmittel (z.B. Kisten, Container, Gitterwägen etc.) sowie das Personalkonzept bei manuellen Transporten entscheidend. Zunehmend rückt ebenfalls der Grad der Digitalisierung und Automatisierung von Inhouse-Transporten in den Fokus (trans­parente Transportdisposition).

Ziele nachhaltiger Mobilität und Logistik im Krankenhaus

Krankenhäuser arbeiten im 24-Stunden-Betrieb und verursachen Treibhausgasemissionen sowohl direkt am eigenen Standort als auch indirekt durch den Energiebezug und entlang der Wertschöpfungskette (Kube etal. 2016). Der Energieverbrauch eines Krankenhauses zur Aufrechterhaltung der Patientenversorgung entspricht hierbei dem einer Kleinstadt (Beier et al. 2017), jedoch entfällt der größte Anteil der Treibhausgasemissionen in der Wertschöpfungskette auf den zuliefernden Bereich (54%) (Jungmichel et al. 2017). Vor diesem Hintergrundist es wichtig, dass Krankenhäuser Verantwortung übernehmen.

„Das Gesundheitswesen muss auf den wachsenden Klimanotstand reagieren, indem es nicht nur dieje­nigen behandelt, die durch die Klimakrise und ihre Ursachen erkranken, verletzt oder sterben werden, sondern auch Primärprävention betreibt und seine eigenen Emissionen radikal reduziert.“ (Karliner et al. 2019, eigene Übersetzung)

Denn ohne eine Minderung der Treibhausgas­emissionen werden die Auswirkungen des Klimawandels fortlaufen und sowohl für den Menschen als auch für das Ökosystem gravierende Folgen nach sich ziehen.

Die Festlegung von Zielen einer nachhaltigen Mobilität und Logistik im Krankenhaus ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Krankenhaus. Vor diesem Hintergrund werden zunächst folgende Ziele näher beleuchtet:

·                Maßnahmen zum Klimaschutz

·                Reduzierung der lokalen Emissionen ein­schließlich Lärm

·                effizienter Einsatz von Ressourcen (Materia­lien und Menschen)

Krankenhäuser müssen Verantwortung übernehmen und entsprechend dem 13. Ziel der nachhaltigen Entwicklung der Vereinten Nationen umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen. Mit der Festlegung dieses übergeord­neten Ziels bekennen sich auch Krankenhäuser dazu, dem Klimawandel aktiv entgegenzuwirken, um einen wesentlichen Beitrag zu dem im Pariser Klimaschutzabkommen festgehaltenen Ziel, die globale Durchschnittstemperatur auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen und die Treibhausgasemissionen weiter zu mindern, zu leisten. Dieser Schritt ist notwendig, um nicht nur den internationalen Anforderungen gerecht zu werden, sondern auch, um das in Deutschland angestrebte Ziel, Treibhausneutralität bis zum Jahr 2045 zu erreichen, zu unterstützen.

Krankenhäuser in Deutschland können durch die Etablierung nachhaltiger Lösungen in der Unternehmensphilosophie sowie konkret in Prozessoptimierungen einen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen leisten. Entscheidend ist, dass eine kontinuierliche Verbesserung der nachhaltigen Optimierungen im Krankenhausbetrieb erfolgt. Dies zeigt sich auch darin, dass neben dem Klimawan­del ebenfalls die Ressourcenverknappung ein zentrales Thema der heutigen Zeit darstellt. Eine der wichtigsten Ressourcen im Kranken­haus verkörpert dabei indes das Pflegefachpersonal. Vor dem Hintergrund eines zunehmenden Fachkräftemangels in Deutschland bedarf es einer vermehrten Automatisierung von Prozessen, welche zu einer Entlastung des Pflegepersonals von pflegefremden Tätigkeiten führt. Somit kann auch der Einsatz von Automatisie­rungslösungen zur Standardisierung von Prozessen und zur Entlastung knapper (Personal‑) Ressourcen zum Ziel einer nachhaltigen Mobi­lität und Logistik gezählt werden.

Verkehrliche Erschließung des Krankenhauses

Im Rahmen der verkehrlichen Erschließung können nachhaltige Lösungen sowohl für die Mobilität von Gütern als auch für die Personenmobilität identifiziert und umgesetzt werden. Dies ist bereits in der heutigen Zeit ein notwendiger Schritt, da sich Krankenhäuser durch ein nicht zu unterschätzendes Verkehrsaufkommen im Bereich der Ver- und Entsorgung mit Gütern auszeichnen. Hinzu kommt, dass bei größeren Krankenhäusern bzw. Krankenhäusern mit einer Campusstruktur auch eine Unterverteilung von Gütern mittels Fahrzeugen (PKW, Sprinter, LKW) erfolgt. Neben dem hohen Verkehrsaufkommen im Umfeld des Krankenhausgeländes stellt auch das Parken häufig eine Herausforderung für Mitarbeitende, Besucher, Studierende, Patienten und dienstleistende Unternehmen dar. Ein am Krankenhaus vorherrschender Parkplatzmangel wird oftmals zu Lasten der angrenzenden Anwohnerparkbereiche gelöst und es kommt zu hohen Park- Suchverkehren.

Diese verkehrsbedingten Herausforderungen haben einen entscheidenden Anteil an den Emissionen eines Krankenhauses. Dabei stehen neben den allseits diskutierten Treibhausgasemissionen auch die Lärmemissionen im Vordergrund. Ausschlaggebend für die Reduzierung von Emissionen sind auf der einen Seite eine Veränderung bzw. Verbesserung der eingesetzten Technik und Fahrzeuge durch moderne, nachhaltige Technologien sowie auf der anderen Seite eine optimierte Nutzung der Techniken und Fahrzeuge (s. Kap. 1.3).

Mobilität von Gütern

Eine Verbesserung der Emissionen und des Ressourcenverbrauchsder Gütermobilität eines Krankenhauses kann, wie zuvor beschrieben, durch den Einsatz neuer nachhaltiger Technologien im Bereich der Fahrzeuge erzielt werden.

Für den Warentransport auf dem Krankenhausgelände oder zwischen Standorten können Krankenhäuser ihre konventionell betriebenen Fahrzeuge mit Hybridfahrzeugen und reinen Elektroautos ergänzen oder ihren gesamten Fuhrpark austauschen. Elektroautos sind ins­besondere für Kurierfahrten auf dem Kranken­hausgelände, technische Wartungs- und Reparaturdienste sowie Hausmeisterdienste eine nachhaltige Alternative. Aber auch E-LKW für Transporte von Wäsche, Speisen, Medikamenten, medizinischen Geräten oder Abfällen können eingesetzt werden.

Müssen Güter von einer zentralen Warenannahme innerhalb des Krankenhausgeländes weiter transportiert werden, bietet auch die generelle Verlagerung von Verkehren vom straßengebundenen Transport hin zu einem Inhouse-Transport in einem Tunnel/Versorgungskanal eine gute Möglichkeit, um Emissionen zu reduzieren. Für die Verbringung der Wa­ren im Tunnel/Versorgungskanal bzw. in den Krankenhausgebäuden stehen dann wiederum verschiedene Transportmittel zur Verfügung (s. Kap. 1.2.2).

Lastenräder bieten eine alternative Möglichkeit, um kleinere Güter, Post etc. auf dem Krankenhausgelände emissionsfrei sowie geräuscharm zu transportieren.

Das Universitätsspital Basel hat bereits einen Velokurierdienst auf dem Krankenhausgelände etabliert, um z.B. Pakete und Briefe, aber auch Laborproben, Medikamente oder Implantate zwischen den verschiedenen Krankenhausbereichen schnell, flexibel und emissionsfrei zu transportieren.

Personenmobilität

Notfall-Patienten können mittels Rettungs­hubschrauber (RTH) oder Rettungswagen (RTW) zur Notaufnahme eines Krankenhauses trans­portiert werden. Sowohl RTH als auch RTW wirken sich jedoch aufgrund ihrer Treibhausgas- und Lärmemissionen negativ auf den ökologischen Fußabdruck eines Krankenhauses aus. Sicherlich kann hier nicht das Ziel sein die Notfallversorgung zu beschränken – jedoch können alternative Techniken in Betracht gezogen werden, um die Emissionen von Treibhausgas und Lärm dieser beiden Transportmittel zu vermindern.

Um die Attraktivität von öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Personennahverkehr zu erhöhen, muss für eine gute Erreichbarkeit des Krankenhauses gesorgt werden. Im besten Fall stehen Haltestellen von Bussen und Straßenbahnen in unmittelbarer Nähe zum Haupteingang des Krankenhauses zur Verfügung.

Mit einem autonomen Shuttle-Service können zentrale Bereiche eines Krankenhauses angefahren werden. Dadurch ergeben sich entscheidende Vorteile nicht nur für Patienten, sondern auch für Besucher, Studierende und Mitarbeitende. Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf wird beispielsweise ein Wasserstoffbus eingesetzt. Dieser hat einen positiven Einfluss auf die Umweltwirkungen, da er keine negativen Treibhausgasemissionen verursacht und geräuscharm ist. Diesem autonomen Trend folgt auch die Charité in Berlin. Hier finden sich auch fahrerlose Kleinbusse, die den Transport von Patienten, Besuchern, Studierenden und Mitarbeitenden übernehmen.

Sind Patienten krankheitsbedingt nicht in der Lage auf ein öffentliches Verkehrsmittel umzusteigen, ist es notwendig, dass geeignete Parkstrukturen am Krankenhaus vorliegen. Ausreichend dimensionierte und gut ausgeschilderte Parkflächen müssen am Krankenhausgelände zur Verfügung stehen, um zusätzliche Park-Suchverkehre zu reduzieren.

Auch für Mitarbeitende und Studierende ist eine Erhöhung der Attraktivität alternativer Verkehrsmittel ein entscheidender Faktor. Angebote, wie ein Job-/Semester-Ticket oder ein Job-Rad, welche Mitarbeitenden und Studierenden bei der Finanzierung von Bus- und Bahntickets sowie Fahrrädern, E-Bikes oder auch Pedelecs unterstützen, machen den Verzicht auf die Fahrt mit dem PKW zur Arbeitsstätte attraktiver.

Inhouse-Transporte im Krankenhaus

Für den Transport von kleinvolumigen Gütern haben sich Rohrpostanlagen als effizientes Transportmittel etabliert. Hiermit können Laborproben, Medikamente sowie Blutprodukte innerhalb kürzester Zeit versendet werden. Die Digitalisierung hilft dabei die Anlagen durch unterstützende Software effizienter und den Verlauf von Sendungen transparenter (automatisierte Dokumentation von Sendungen) zu gestalten. Durch eine hohe Geschwindigkeit können Güter an alle angeschlossenen Funk­tionsbereiche in wenigen Minuten verschickt und in Empfang genommen werden.

Großvolumige Materialien in Transportwagen, dazu gehören Speisen, Wäsche, Medikalprodukte, Abfall oder Sterilgüter, können mittels fahrerloser Transportfahrzeugen (FTF) im Krankenhaus transportiert werden. Heutige Sensortechnologien helfen dabei Unfälle mit Patienten, Besuchern und Mitarbeitenden zu vermeiden.

Klassische fahrerlose Transportsysteme (FTS) transportieren Gitterwagen und verschlossene Container zwischen verschiedenen Versorgungseinrichtungen (Küche, Wäscherei, AEMP oder Zentrallager), Pflegestationen und Funktionsbereichen.

Als Ergänzung zu dieser Transportmöglichkeit haben sich auch fahrerlose Kleinlasttransportfahrzeuge (Klein FTF) etabliert. Ihre technische Grundstruktur ist den der klassischen FTF ähnlich, sie unterscheiden sich im Konkreten hinsichtlich ihrer Größe und der Größe der zu transportierenden Transporthilfsmittel (Kisten und Boxen statt Wagen). Mit den kleineren Fahrzeugen und durch den Austausch spezifischer Aufsätze auf dem Fahrwerk kann ihr Einsatzbereich variabler gestaltet werden. Die Einsatzmöglichkeiten gehen über die Lieferungen von Medikamentenkisten aus der Apotheke über den automatischen Transport von Speisetabletts auf den Stationen hinaus.

Nachhaltiges logistisches Betriebskonzept

Nachhaltigkeit im Krankenhaus ist nicht nur die Forderung alternativer Transportmittel, sondern vielmehr auch die kontinuierliche Optimierung von Prozessen. Neben diesen technischen Transportlösungen nehmen auch Managementkonzepte positiven Einfluss auf die Nachhaltigkeit der Krankenhauslogistik. Für die Verbesserung von Mobilitätskonzepten im Krankenhaus ist beispielsweise die Kenntnis des krankenhausindividuellen Modalsplits die Basis zur Optimierung der verkehrlichen Erschließung für Personenströme zum Krankenhaus. Der Modalsplit ordnet den verschiedenen Nutzergruppen, dazu gehören Mitarbeitende, Studierende, Besucher und Patienten, ihre jeweiligen Verkehrsmittel zu. Mithilfe des Modalsplits und der krankenhausspezifischen Kennzahlen (Belegungstage, Anzahl Vollzeitkräfte etc.) können dann Rückschlüsse zum Verkehrsverlagerungspotenzial auf alternative Verkehrsmittel gezogen sowie die benötigten Parkplätze für PKWs und Fahrräder je Nutzergruppe abgeleitet werden. Wie zuvor beschrieben, können durch die Erhöhung der Attraktivität alternativer Verkehrsmittel und der daraus resultierenden Verlagerung vom PKW auf alternative Verkehrsmittel die bestehenden Parkplätze besser genutzt werden. Demnach führt die Anpassung des Modalsplits zu einer nachhaltigen Reduzierung des Parkplatzbedarfs insbesondere für Mitarbeitenden- und Studierendenparkplätze.

Es ist entscheidend, dass alle Maßnahmen zur nachhaltigen Prozessverbesserung in einem Managementsystem gebündelt werden.

Bei einer patientenindividuellen Unit-Dose-Versorgung werden basierend auf der digitalen Verordnung einzelne Tütchen mit Medikamenten je Patient und je Einnahmezeitpunkt durch einen Automaten generiert. Die softwareseitige Verarbeitung der Verordnung und der Arzneimitteldaten erzeugt eine Transparenz über den gesamten Arzneimittelversorgungsprozess, z.B. im Hinblick auf Wechselwirkungen, und erhöht somit die Arzneimitteltherapiesicherheit für die Patienten massiv. Gleichzeitig werden Pflegekräfte von dem Stellen der Medikamente, welches häufig in den Nachtdiensten erfolgen muss, entlastet.

Insgesamt stellt die kontinuierliche Verbesserung der Prozesse durch den Einsatz von Digitalisierungs- und Automatisierungslösungen einen Grundstein für die Standardisierung von Prozessen dar. Auf diese Weise können nicht nur stabil ablaufende, nachhaltige Prozesse, sondern auch eine Transparenz in der Infor­mationsweitergabe erzeugt werden. Nur wer transparenten Einblick über Nutzungszeiten und Auslastungen hat, kann freie Kapazitäten im Sinne einer Ressourcenschonung nutzen. Die kontinuierliche Verbesserung von Prozessen optimiert somit nicht nur krankenhausin­terne Abläufe, sondern trägt auch maßgeblich zu deren Effizienz und Nachhaltigkeit bei.

Dieser Beitrag ist ein gekürzter Auszug aus dem Buch "Green Hospital" herausgegeben von Jochen A. Werner, Thorsten Kaatze und Andrea Schmidt-Rumposch. Alle Informationen zum Titel finden sie hier.


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