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David Matusiewicz im Interview

David Matusiewicz: Avantgardist der Digitalen Transformation 

Foto zum Download: https://dxmg.de/media/#presse

Prof. Dr. David Matusiewicz verantwortet als Dekan den Hochschulbereich Gesundheit & Soziales und leitet als Direktor das Forschungsinstitut für Gesundheit & Soziales (ifgs) an der FOM Hochschule – einer der größten Hochschulen in Europa. Darüber hinaus ist er Gründer der DXM Group, die nicht nur für seine Initialen steht, sondern auch für Digitale Medizin. David Matusiewicz ist Keynote Speaker, Moderator, Autor, Kolumnist und Herausgeber und zählt zu einer der bekanntesten Stimmen der Digitalen Gesundheit in Deutschland und Umgebung. Im Gespräch mit Thomas Hopfe, dem Verlagschef der MWV spricht er über seine besondere Beziehung zum Thema Buch.


Thomas Hopfe: David, erinnerst Du Dich noch an unser erstes Kennenlernen?

David Matusiewicz: Ja, das tue ich sehr gut. Das war vor rund 10 Jahren am Lehrstuhl für Medizinmanagement bei Prof. Dr. Jürgen Wasem. Da war ich wissenschaftlicher Mitarbeiter, der gerade promoviert hat. Das Lehrbuch Medizinmanagement in Deinem Verlag war eines meiner Lieblingsprojekte, bei dem ich Co-Herausgeber bin und welches heute ein Standardwerk in vielen Hochschulen ist. Dort haben wir uns dann zum ersten Mal getroffen, als wir nach einem passenden Verlag für unser lang erarbeitetes Lehrbuch gesucht haben.

Thomas Hopfe: Ja, da hatte ich schon ein halbes Jahr mit Herrn Wasem korrespondiert und er wollte sich lange nicht festlegen. Wie war das, Du hattest Dich damals schon mit der Digitalen Gesundheit beschäftigt ,richtig?

David Matusiewicz: Ich habe damals schon mit großen Datenmengen (Routine- bzw. Sekundärdaten) geforscht. Ich erinnere mich, wie ich CD’s bei Krankenkassen abgeholt habe und dass ich den Server der Uni regelmäßig mit den großen Datenmengen in die Knie gezwungen habe. Damals hat das Thema nur ein paar Nerds interessiert, heute ist es eines der wichtigsten Themen im Gesundheitswesen.

Thomas Hopfe: Und nicht zuletzt durch Dein Tun. Du hast Dich rechtzeitig um das Zukunftsthema Digitale Transformation gekümmert. Tatsächlich haben sich unsere Wege dann bei Deiner nächsten Hochschule ein zweites Mal gekreuzt und seitdem immer wieder. Mit unserem ersten gemeinsamen Projekt „Die digitale Transformation im Gesundheitswesen“ haben wir den Grundstein gelegt für die führende Position des Verlages im Themenbereich Digitale Medizin und E-Health. Es war allerdings nicht mein erstes Buch zum Thema. Das erschien unter meiner Federführung bereits 1994 bei Urban & Schwarzenberg und hieß „Computer-Manual für Mediziner“ und war quasi ein Vorläufer der digitalen Medizin.

David Matusiewicz: Ich erinnere mich, ich habe das Buch zusammen mit dem damaligen gematik-Chef und Kollegen Arno Elmer herausgebracht. Es war eines der ersten umfassenden Bücher zu dem Thema mit dem Untertitel: „Zwischen etabliertem Stillstand und disruptiven Sprüngen“. Seitdem sind es sehr viele Bücher bei der MWV geworden und weitere sind in der Pipeline. Als Autor von Fachbüchern kann man nicht reich werden, es ist aber viel intrinsische Motivation dabei.

Thomas Hopfe: Ja, dann interessiert es den Leser sicherlich, was Dich antreibt insgesamt über 30 Bücher (nicht alle bei uns!) und über hundert Publikationen geschrieben und herausgebracht zu haben.

David Matusiewicz: Wir leben in einer recht digitalen Welt. Die Dienstleistungen und Produkte, die ich erbringe, kann man in der Regel nicht anfassen. Ein Buch ist ein schönes postdigitales Produkt. Es ist ein Projekt, dass am Ende dazu führt, dass man etwas in der Hand hält. Es ist auch gleichzeitig ein in sich geschlossenes Netzwerk, welches ich auch durch neue Autoren immer weiter erweitere. Ich versuche damit auch Themen zu setzen und mich an neue Diskurse heranzuwagen. So war es bei unserem Buch „Future Skills in Medizin und Gesundheit" mit Jochen A. Werner. Wir haben lange zur Buchidee, zum Konzept und nicht zuletzt zum künstlerischen Cover zu dritt diskutiert: bei dem übrigens etwas abstrakt ein Mensch abgebildet ist. Ein Buch ist für mich am Ende auch ein Gesamtkunstwerk, das inspirieren soll.

Blick hinter die Kulissen: Das Bücherregal von David Matusiewicz

Thomas Hopfe: Und Du bist jetzt auch noch Chefredakteur des 10xD Magazins und auch hier kooperieren wir. Du hast gemeinsam mit Jochen A. Werner und Alexandra Jorzig das Unternehmen 10xD gegründet, welches im Kern innovative Formate im Gesundheitswesen vorantreibt. Wie kam es dazu und wofür steht das neue Magazin?

David Matusiewicz: Es ist ein Business und Lifestyle-Magazin rund um die Digitale Gesundheit und das ist aktuell eines meiner Lieblingsprojekte. Es bedeutet für uns Themen in 10x-Geschwindigkeit zu veröffentlichen und neben den Inhalten auch das Design zu gestalten und den Menschen, die etwas zu sagen haben, eine Bühne zu geben. Bekannte Persönlichkeiten aus der Digital Health Szene, aber auch völlig unbekannte Menschen, die erstmals über ihre Geschichte sprechen. Das Feedback der Leser ist wirklich gut: und sie mögen Print, denn sie lesen unser Magazin in der Bahn, im Café, zu Hause im Bett oder sonst wo. Das Thema Magazin war schon die letzten Jahre immer wieder ein Thema, wurde jedoch aufgrund der fehlenden Ressourcen und Kosten (von Verlagen aufgerufen) zurückgestellt. Jetzt haben wir es in Eigenregie und Umsetzung komplett selbst gemacht.

Thomas Hopfe: David, Du wirst durch deine Präsenz als die Stimme der Digitalen Gesundheit in Deutschland gehandelt und bist einer der gefragtesten Speaker und Experte auf dem Gebiet. Du beschäftigst Dich ja nicht erst jetzt mit dem Thema, sondern bist eigentlich ein Pionier der Digitalen Gesundheit und bist immer drangeblieben. Woher kommt das Engagement für den Bereich?

David Matusiewicz: Was viele nicht wissen: Ich habe als Zivildienstleistender in der Schwerstbehindertenbetreuung gearbeitet - Wie beidem Film „Ziemlich beste Freunde“. Ich habe eine Person, zu der ich bis heute Kontakt halte, von der Grundpflege morgens bis zur Assistenz auf der Arbeit und dem ewigen Kampf mit den Behörden um das sogenannte Assistenzmodell in der Pflege, unterstützt. Daraufhin Management im Gesundheitswesen studiert und neben der Forschung rund sieben Jahre in der Gesetzlichen Krankenversicherung gearbeitet. Aber meine größte Triebfeder sind die eigenen Erfahrungen als Angehöriger und Patient. Das ist mehr als genug intrinsische Motivation, um das langsame, von Lobby geprägte und bürokratische Gesundheitssystem zu beschleunigen und zu verändern. Auch wenn ich nicht nur „ziemlich beste Freunde“ dabei habe – das ist mir völlig egal. Wenn man einmal Blut geleckt und sich beruflich mit Gesundheit beschäftigt hat, dann gibt es kein wichtigeres Thema mehr. Ich könnte mir heute nicht vorstellen Möbel zu verkaufen oder mit Autos zu handeln – das wäre mir nicht genug Purpose – auch wenn ich beide Produkte sehr schätze. In Digital Health sehe ich einen Impact (es betrifft jeden der 83 Mio. Deutschen) und einen enormen Handlungsbedarf, damit sich in der Versorgungspraxis etwas ändert. Wir sind noch sehr weit von meinem Zielbild eines präventiven und digital vernetzten Gesundheitswesens entfernt. Also ist für mich noch viel zu tun und es wird noch viele neue Bücher geben, Thomas.

Thomas Hopfe: Unser letztes Buch war ja das Buch zu Plattformen und Tech Giganten in der Medizin. Und wir sind schon wieder an weiteren dran. Ich weiß aber, dass Du gerade an einem großen Coup arbeitest - auch wenn das nicht bei uns erscheint, was wird das für ein Buch?

David Matusiewicz: Stimmt, ein erstes Buch im B2C-Markt, also nicht für die Experten in der Gesundheit, sondern für das allgemeine Publikum, für die Bürger da draußen. Ich habe gemeinsam mit meinem Freund Jochen A.Werner die letzten vier Jahr dran gearbeitet. Es erscheint im Klartext Verlag, da wir das mit einer Kampagne der FUNKE Mediengruppe (mit der WAZ, NRZ, BILD der Frau etc.) begleiten können. Es heißt, „Der smarte Patient – Digitalisierung macht Dich gesund“ und es beinhaltet knapp 60 Kurzgeschichten vom Baby bis zum digitalen Leben nach dem Tod. Damit möchten wir den Menschen klarmachen was Digitale Medizin ist und vor allem: wie sinnvoll und nützlich Digitale Medizin ist und das mit Kurzgeschichten aus und für den Alltag. 

Thomas Hopfe: Klingt spannend. Danke für das Interview und den Blick hinter die Kulissen und in die Zukunft.


Über David Matusiewicz

Geburtsjahr: 1984

Geschlecht: männlich

LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/profdavid/

Homepage: https://dxmg.de

Forschung: https://forschung.fom.de/forschung/institute/ifgs.html


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